Nadine Meisen

Ärztliche Leitung
Nadine Meisen

  • Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Zusatzbezeichnung Akupunktur

Konservative Therapie der Arthrose

Die Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung. Es existiert jedoch bislang kein therapeutisches Verfahren, das die arthrotische Knorpeldegeneration aufhalten oder gar umkehren kann. Daher besteht das primäre Therapieziel in einer Schmerzreduktion.

Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, die charakterisiert ist durch den fortschreitenden und irreversiblen Verlust an hyalinem Gelenkknorpel mit Umbau des unter dem Knorpel befindlichen Knochens. Kennzeichnend für die Arthrose sind flächige Knorpelschäden. Pathologische Veränderungen finden sich auch in allen anderen Gelenkstrukturen, so der gelenkübergreifenden Muskulatur, in Bändern, Menisken, Synovialmembran und dem neurosensorischen System.

Die Arthrose ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung; etwa 10% aller Männer > 60 Jahre leiden daran. Am häufigsten befallen von Arthrose sind das Kniegelenk und das Hüftgelenk, gefolgt von verschiedenen Gelenken der Hand.


Risikofaktoren

  • Alter
  • Weibliches Geschlecht
  • Übergewicht
  • Überbelastung/schwere körperliche Arbeit
  • Achsfehlstellungen
  • Vorschäden des Knorpels durch Traumata
  • Bakterielle Gelenkinfektion
  • Gicht
  • Rheumatische Gelenkleiden

Symptomatik

Während Schmerzen initial nur bei Bewegung und nach starker Belastung auftreten, liegt im fortgeschrittenen Stadium ein konstanter Ruhe- und Nachtschmerz vor. Eine Morgensteifigkeit kann auftreten. Es können Gelenkergüsse entstehen. Die Arthrose resultiert in zunehmender Bewegungseinschränkung und Gelenkdeformierung.

Diagnostik

1. Anamnese
2. Klinische Untersuchung
3. Sowohl die Computertomografie als auch die Magnetresonanz-tomografie sind keine Routineverfahren zur Diagnostik der Arthrose

Therapieziele

  • Schmerzreduktion
  • Erhalt der Mobilität der Patienten

Grundsätzlich sind konservative Therapieoptionen auszuschöpfen, bevor den Patienten zu operativen Maßnahmen geraten wird.

Nichtpharmakologische Therapiemaßnahmen

  • Aufklärung
  • Gewichtsreduktion
  • Verhaltensregeln, Sportberatung

Do:

  • (Kraul-)Schwimmen
  • Gehen / Nordic Walking
  • Skilanglauf
  • Aerobic
  • Fahrradfahren

Do not:

  • Tennis
  • Jogging
  • Squash
  • Ski alpin
  • Fußball, Handball, Volleyball

Physikalische Therapie:

  • Kühlung
  • Reizstrom / TENS
  • Hydrotherapie / Aquajogging

Hilfsmittel:

  • Bandagen und Orthesen, Gehstützen
  • Akupunktur

Pharmakologische Therapie

1. Orale Schmerztherapie mittels Nichtopioiden, schwachen Opioiden und starken Opioiden

2. Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Heilmittel

3. Lokale Applikation von Salben

4. Intraartikuläre Injektion

• Glukokortikoide
• Hyaluronsäure

Prognose

Trotz kausaler Konzepte ist die Progredienz der Knorpelzerstörung bislang weder mit nichtpharmakologischen noch mit pharmakologischen Maßnahmen aufhaltbar. Das Ziel jedweder konservativer Therapie ist daher der Erhalt der Gelenkfunktion und die Verzögerung des Einsatzes chirurgischer Maßnahmen.


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