Endometriose
Diagnostik und Therapie
Bei der Endometriose handelt es sich um das Auftreten von Gebärmutterschleimhaut ähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle. Diese Schleimhautinseln befinden sich zum Teil innerhalb der Gebärmutterwand (Adenomyosis uteri), aber auch im Bereich der Eierstöcke, Eileiter, an der Auskleidung von Becken und Bauchraum sowie selten in der Wand von Nachbarorganen wie Darm oder Blase. Im Extremfall kann Endometriose sogar außerhalb des Bauchraumes auftreten. Es wird geschätzt, dass bis zu 10% aller Frauen zwischen 15 und 50 Jahren Endometrioseherde haben. Die Ursache für dieses Auftreten ist nach wie vor nicht geklärt, wobei verschiedene Entstehungstheorien existieren.
Wir wissen allerdings, dass dieses Gewebe wie die normale Gebärmutterschleimhaut auch durch die weiblichen Hormone beeinflusst wird, so dass Beschwerden typischerweise zyklusabhängig - meist wenige Tage vor der Regelblutung - auftreten. Häufige Symptome sind starke Schmerzen kurz vor und während der Regelblutung, Schmierblutungen, Blutungsstörugen, Schmerzen zum Beispiel beim Geschechtsverkehr, Stuhlgang oder beim Wasserlassen. Auch ungewollte Kinderlosigkeit kann mit Endometriose zusammenhängen. Oft führt Endometriose durch entzündungsähnliche Vorgänge zu starken Verwachsungen, die ebenfalls Beschwerden verursachen können.
Untersuchungsmethoden
- Gynäkologische Untersuchung am besten während oder kurz vor der Regelblutung
- Ultraschall über die Scheide
- ggf. Kernspinuntersuchung
- ggf. Computertomographie
- Diagnostische Bauchspiegelung, Gebärmutterspiegelung und Blasenspiegelung
Bei der Therapie ist entscheidend, dass die Endometrioseherde - wenn möglich - komplett entfernt werden. Wir versuchen, dies möglichst immer über eine Bauchspiegelung, in sehr seltenen Fällen muss bei ausgeprägtem Befund, auch in Zusammenarbeit mit unseren Chirurgen, offen operiert werden.
- Laparoskopische Endometrioseentfernung, ggf. auch in Kombination mit einer Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter
- Sehr selten Entfernung per Bauchschnitt
Durch die Operation können nicht nur die Beschwerden gebessert, in vielen Fällen auch die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöht werden.
Im Anschluss an die Operation empfehlen wir in aller Regel eine weitere hormonelle Therapie z.B. mit einer gelbkörperhormonbetonten „Pille“, meist als Dauergabe. Diese Hormontherapie erfolgt ambulant und in dieser Zeit werden Sie durch Ihren niedergelassenen Gynäkologen betreut.
Wir freuen uns, Sie in unserer Zweitmeinungs-Ambulanz beraten zu dürfen.