Das Kniegelenk wird in ein inneres und äußeres und Kniescheibengelenk unterteilt und ist durch starke Seitenbänder und Kreuzbänder (vorderes und hinteres) sowie die kräftige Kniescheibensehne miteinander verbunden. Die Gelenkpartner sind mit Knorpel überzogen und gleiten mit Hilfe von Gelenkflüssigkeit. 2 starke knorpelige Scheiben (Innen- und Außenmensikus) puffern das Gelenk vor Stoßbewegungen und sorgen für einen optimalen Kontakt zwischen den Gelenkpartnern.
Eine Kniegelenksarthrose entsteht einerseits durch begünstigende Faktoren (X-/ O-Beinstellung), Übergewicht, Rheuma sowie durch vorangegangene Verletzungen (Knochenbrüche, Bandverletzungen, Meniskusverletzungen), häufig jedoch auch ohne erkennbare Ursache.
Die Arthrose ist ein jahrelanger, oft schleichender Prozess, der zu einer Entzündung im Gelenk mit einer Zerstörung des Gelenkknorpels und im Verlauf An- und Umbauprozessen des Knochens (Zysten, Osteophyten) mit zunehmenden Schmerzen führt. Beginnend ist meist ein belastungsabhängiger Schmerz, der im Verlauf auch in Ruhe und nächtlich die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Bei Beschwerden erfolgt nach einer Untersuchung durch den behandelnden Orthopäden in der Regel eine Diagnosesicherung durch ein Röntgenbild, in Sonderfällen sind auch eine CT- oder MRT-Untersuchung notwendig. Zunächst wird zumeist mit gutem Erfolg eine konservative Therapie begonnen (Bewegung und Muskelkräftigungsübungen, Schmerzmedikamente, physikalische Therapie), die den Prozess nicht rückgängig macht und langfristig auch nicht aufhält, jedoch eine gute Beschwerdelinderung erzielen kann.
Maßgeblich für die Entscheidung zur Operation sind die persönlichen Bedürfnisse und die mit den Beschwerden einhergehende Einschränkung der Lebensqualität. Zusätzlich zur klinischen Beurteilung wird das Röntgenbild des betroffenen Gelenkes zurate gezogen.
Wenn die Arthrose so weit fortgeschritten ist, dass im Gelenk Knochen auf Knochen reibt und die Lebensqualität trotz konservativer Therapie stark eingeschränkt ist, raten wir in der Regel zur Operation.